Erfolgsgeschichte: Tests der Grundlagenphysik

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QuantumFrontiers hat den besten Test der Äquivalenz von aktiver und passiver Masse unter Verwendung von Lunar Laser Ranging (LLR) etabliert [1].

Die Weiterentwicklung von Quantensensoren für Tests der Grundlagenphysik ist eine der wichtigsten Forschungsrichtungen innerhalb von QuantumFrontiers. Die Ergebnisse sind von hoher Relevanz und internationaler Sichtbarkeit und wurden in gemeinsamen Anstrengungen von experimentellen und theoretischen Forschenden an der PTB, der TU Braunschweig, der Leibniz Universität Hannover, des Albert-Einstein-Instituts und des ZARM Bremen erzielt.

Achtzigmal genauere Messungen

Verglichen mit dem Stand der Technik zu Beginn von QuantumFrontiers im Jahr 2019 wurde die obere Grenze für die Drift der Feinstrukturkonstante α um fast zwei Größenordnungen (80x) verbessert. Dieser aktuelle Rekord auf einem Niveau von 1,8(2,5)x10–19/Jahr wurde durch Frequenzvergleiche zwischen empfindlichen optischen Uhren erreicht [2]. Diese Messungen verbessern gleichzeitig die Einschränkungen hinsichtlich einer möglichen Verletzung der lokalen Positionsinvarianz (LPI) und die Grenze für nicht-gravitative Kopplungen zwischen ultraleichten Dunkle-Materie-Kandidaten und normaler Materie um mehr als eine Größenordnung [2, 3], sowie topologischer Dunkler Materie [4]. Diese Ergebnisse werden durch Größenordnungen schärferer Grenzen für die Kopplung von leichter Dunkler Materie an Materie, die durch das Gravitationswellen-Detektor GEO600 [5] etabliert wurden, ergänzt. Wir haben die strengsten spektroskopischen Grenzen für eine mögliche 5. Kraft, die Elektronen und Neutronen koppelt, unter Verwendung der Isotopenverschiebungsspektroskopie von Ca14+/Ca+ und Yb/Yb+ gemessen [6].

Und beste Tests der Universalität des freien Falls

Bezüglich der Gravitation haben Forschende von QuantumFrontiers die besten quanten- und klassischen Tests der Universalität des freien Falls (UFF) etabliert, indem Atominterferometrie mit zwei Spezies [7] sowie klassische Teilchen im Rahmen der MICROSCOPE-Kollaboration [8] verwendet wurden. Darüber hinaus wurde die Grenze der lokalen Lorentz-Invarianz (LLI) im Elektron-Photon-Sektor durch Vergleiche unterschiedlicher Orientierungen von Elektronenorbitalen um mehr als zwei Größenordnungen verbessert [9, 10]. Wir haben Interferometer-Konfigurationen entwickelt, um die Universalität der gravitativen Rotverschiebung und des freien Falls mittels Atominterferometrie mit Uhrenzuständen zu testen [11], die in der VLBAI-Atomfontäne implementiert werden sollen. Darüber hinaus haben wir konzeptionelle Innovationen für das Testen alternativer Relativitätstheorien und die Bewertung der Gravitationsfelder von Quantenobjekten (z. B. Nanopartikeln) eingeführt [12–14], wodurch eine robuste Grundlage für die weitere Erforschung von Gravitationsphänomenen geschaffen wurde.

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